Februar und März waren zwei sehr geschäftigte Monate für mich - Februar im Speziellien.
Nicht nur war unsere Chefküchin Alison im Café - ohne Frage eine Schlüsselperson - für eine sehr lange Zeit (ich glaube insgesamt so circa 4 Wochen oder so) krank, was für mich mittwochs dann im Endeffekt hieß "Küche managen"(inklusive 5 Sterne Hygiene Standard erhalten bei Überraschungsbesuch der Kontrolleurin - sie kommt circa alle 18 Monate), denn Maragret, die auch sehr viel Ahnung und Erfahrung hat konnte zwar dienstags, donnerstags und freitags kommen (normalerweise ist sie nur dienstags und freitags da), aber ein weiterer zusätzlicher Tag war dann verständlicherweise doch zu viel;
auch hatte ich zwei große Projekte am Laufen. (sorry für den langen, verschachtelten Satz)
"Fairtrade Fortnight" war eines davon und darum soll es in diesem Blogpost gehen.
Übersetzt heißt "Fairtrade Fortnight" = vierzehn Tage fairer Handel. Es handelt sich dabei um eine landesweite Werbekampagne der "Fairtrade Foundation" (= britischer Fairer-Handel-Verband), welche jedes Jahr um die selbe Zeit für zwei Wochen (logisch!) unter einem ausgesuchten Thema stattfindet. Der Verband versucht dabei so viele UnterstützerInnen wie möglich zu involvieren, aber auch neue zu gewinnen und natürlich einfach Aufmerksamkeit zu erregen und Menschen zum Nachdenken und Handeln - fairem Handeln- anzuregen.
Da Emmanuel - meine Gemeinde - auch einen kleinen Fairtrade Stand im Café hat und wir als Kirche natürlich sowieso den Gedanken des Fairen Handels unterstützen, ist die Teilnahme an der jährlichen "Fairtrade Fortnight" zur Tradition geworden.
Dieses Jahr habe ich mich dazu bereit erklärt, dass in Angriff zu nehmen; zusammen mit Maureen.
Maureen - meine erste Gastmutter - ist diejenige, die den Fairtrade Stand leitet und die Verantwortung dafür trägt. Sie ist also diejenige, an die man sich bei "Faitrade in Emmnauel" wenden muss und von daher ist es nur recht, dass wir die Sache zusammen angegangen sind.
Ich muss sagen, es hat mich sehr viel Zeit und natürlich auch Kraft gekostet. Ich habe dadurch realisiert, wie viel Arbeit, Gedankengut und Fleiß hinter unscheinbaren Dinge und Aktionen stecken kann. Ich wertschätze diese jetzt mehr.
Denn obwohl das ganze nur zwei Wochen Dinge, habe ich doch circa die doppelte Zeit zur Vorbereitung gebraucht. Ohne gute Vorbereitung läuft halt nichts! ;D
Ich habe immer freitags an der Aktion gearbeitet; also im Prinzip vier Tage und auch diese waren teilweise etwas zerrupft durch andere akute Dinge, die es zu erledigen oder lösen galt.
Außerdem hatten sowohl ich, als auch Maureen, viele Ideen und natürlich auch manchmal unterschiedliche Meinungen. Das hat mich manchmal etwas Kraft und Geduld gekostet - wenn man Maureen kennt, weiß man warum (und ja, ich habe sie sehr lieb)- aber letztendlich haben wir etwas sehr Gutes auf die Beine gestellt. Auch wenn ich behaupten mag, dass ich mich um den Großteil gekümmert hat (was aber glaub ich auch daran lag, dass Maureen das anders - ebenfalls typisch XD- verstanden hat und nicht von Sarah und Maureen planen und arbeiten zusammen ausgegangen ist, sondern eher von Maureen unterstützt Sarah :D); dennoch hätte ich es ohne Maureen nicht machen können - zumindestens nicht so.
Wie auch immer, mein Konzept für die Fairtrade Aktion war auf jeden Fall folgendes:
1) grundlegende Ausstellung (=d.h. Infotafeln, ungefähr jeden Monat haben wir eine neue "Ausstellung"z.B. über Kinder im Gaza, Probleme im Alter, Jesus Weg zur Kreuzigung, usw.) über fairen Handeln mit individuellen Geschichten bzw. Stimmen von Fairtrade Arbeitern.
Hintergedanke der Stimmen war die Ausstellung in irgendeiner Weise mit dem Jahresthema "voices"(=Stimmen) des Missionsprogrammes zu verbinden.
Insgesamt hieß das Werbematerial bestellen, Informationen sammeln und sortieren (das war das schwierigste), alles zusammenstellen, auf die "boards"(=schwarzen Bretter) anpassen, ausdrucken, aufkleben, aufhängen.
Ihr werdet nicht glauben, wie viel Zeit man mit ausdrucken, ausschneiden und aufkleben verbringen kann. Ganz abgesehen von den Dingen, die schief gehen bzw. nicht wie geplant laufen können und die dann anders gelöst oder wiederholt werden müssen.
aufgehängt in der Kirche:
2) Frühstück im Café --> Da das diesjährige Thema "Frühstück" war und wir schließen ein Kirchencafé haben, dachte ich mir wäre es prima, wenn wir ein faires Frühstück im Café anbieten könnten.
Das involvierte natürlich einiges an Organisation: Produkte und Werbematerial bestellen, mit Küche und Team absprechen, alle informieren, speziellen Frühstückstisch aufbauen, spezielle Bestellungsformular (wir haben Bestllungsformulare, welche hilfreich für die Küche und meine lernbehinderten Kollegen ist), Kunden und lernbehinderten Kollegen erklären, etc.
3) Schließlich wollte ich, da nicht alle Gemeindemitglieder im Café aktiv sein, auch eine kleine Aktion in der Kirche selbst gestalten- abgesehen natürlich von der Ausstellung, zu welcher jeder Zugang hat (die Öffentlichkeit während Cafézeiten und die Gemeinde zu Gottesdienstzeiten). Deshalb gab es an einem Sonntag nach dem Gottesdienst zum wöchentlichen Tee und Kaffee Trinken, welche sowieso Fairtrade sind, einen kleinen Probiertisch mit Fairtradesnacks (von Maureen zur Verfügung gestellt - sie ist schon lieb :D <3) und ein paar Informationen zu fairem Handel.
Dieser Teil war eigentlich der einfachste. Da nur ein bisschen Informationsrecherche notwendig und weniger Bestellungen und Absprachen nötig waren.
Es hört sich nach viel Arbeit an?.....Das war es auch. :D Wie meine Supervisorin es treffend bezeichnete - ehrgeizig. Aber die Mühe hat sich definitiv gelohnt. Ich habe positive Rückmeldungen bekommen, es hat alles soweit gut funktionert, ich konnte mich für etwas einsetzen, dass mir sehr am Herzen liegt (fairer Handel war mir schon zu Schulzeiten bekannt - wir hatten einen Fairtrade Laden an der Schule und auch in meinem Zusatzkurs "Menschenwürde weltweit" haben wir das Thema behandelt) und ich habe dazu gelernt.
Von daher bin ich sehr froh, diese Projekt in die Hand genommen zu haben und kann zufrieden und stolz einen fetten Haken dahinter setzen.
Schon mal über Fairtrade nachgedacht? - Nein? - Dann schau dir die Fotos gut an!
mehr Informationen zu Fairtrade hier
Liebe Grüße aus Großbritannien,
Sarah
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