Sonntag, 27. Dezember 2015

British Food

Hallöchen,
heute soll es mal ein bisschen um Essen gehen.
Also ich weiß ja nicht, was ihr so vom britischen Essen gehört habt. Aber die viele Leute, die ich kenne und mit denen ich vor meiner Abreise geredet habe, waren nicht so sonderlich überzeugt vom britischen Essen.
Wobei ich mich auch daran erinnern kann, dass einige hinzufügten, dass ihre Erfahrungen schon länger zurück liegen und es daher durchaus möglich ist, dass sich Dinge geändert haben.
Und das haben sie in der Tat - zum Glück!

Ich kann verstehen, dass nicht jeder alle Spezialitäten mag. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich und mir für meinen Teil schmeckt das Essen hier sehr gut.
Es ist zu gewissen Teilen dem deutschen sehr ähnlich und dennoch anders.
Mein (wie ich finde überempfindlicher) Magen hat jedenfalls am Anfang ein bisschen rumgedruckst und Probleme bezüglich Verdauuung und Blähbauch nach dem Essen bereitet (nicht weiterzuempfehklen). Aber das liegt natürlich nicht nur am Essen, sondern vielleicht auch am anderen Kochstil, andere Essenszeiten, andere Mengen, andere sportliche Aktivitäten, etc. .

Wie auch immer, habe ich festgestellt, dass britische Ernährung nicht zum Abnehmen geeignet ist,(und ja mir ist schon klar, dass das Leben in einer Gastfamilie und generell ein Jahr in einem fremden Land oftmals zur Steigerung des Gewichts führen), einfach weil es sehr füllend und ähnlich wie deutsches Essen sehr herzhaft ist (also viel Kartoffeln, "gebackene Bohnen", und ja Briten lieben Toast und Sandwiches) und weil es hier einfach geniale Desserts gibt! :D

Aber bevor ich hier jetzt zu viel über britisches Essen ablästere, soll nochmal gesagt sein, dass ich das Essen hier sehr gerne mag und meine bisherigen Gastfamilien (ja, plural, Erklärung kommt in irgendeinem anderen Eintrag) immer sehr bewusst gekocht haben/kochen und versucht haben/versuchen möglichst frisch zu kochen.

Nun aber möchte ich euch endlich mal ein paar Spezialitäten und Co vorstellen:

Sehr lieb gewonnen, gerade hier in meiner zweiten Gastfamilie, habe ich Porridge, also Haferbrei.
Im Deutschen hört sich das irgendwie nicht so geil an und soweit ich weiß, ist er bei den meisten Deutschen auch nicht all zu berühmt. Deshalb findet man ihn auch selten im Supermarktregal. Aber ich habe auch ehrlich gesagt nie danach Ausschau gehalten.
Hier in Großbritannien wird Haferbrei jedenfalls sehr gerne gegessen, egal ob zum Frühstück, Mittagessen oder Abendessen und ist dementsprechend auch wichtiger Bestandteil im Supermarkt neben Müsli, Cornflakes, etc. .

Die ersten paar Monate habe ich meistens Müsli zum Frühstück gegessen, aber seit neustem bin ich nun auf Porridge mit Obst und einem Klecks Naturjoghurt umgestiegen. Leeeecker!!

Wenn wir schon beim Frühstück sind: von Marmite sollten man auf jeden Fall gehört haben, wenn man schon mal in GB war.
Es handelt sich dabei um einen dunklen, also eigentlich schwarzen Brotaufstrich mit salzigem Geschmack. Mich erinnert er irgendwie immer ein bisschen an Zuckerrohrrübensyrup; Hauptbestandteil ist jedoch laut Internetrecherche Hefe, welchem Salz, Pflanzenextrakte und Gewürze beigemischt ist.


Es verhält sich damit ganz nach dem Motto: Man liebt oder hasst es!

Ich persönlich kann es nicht sonderlich leiden (auch wenn ich Hefe eigentlich gerne mag). 
Und ja ich weiß, es sieht Nutella ähnlich. Aber glaubt mir, Nutella schmeckten um Welten besser! ;D :P


Der wohlbekannteste Käse in GB ist "Cheddar", in allen Formen und Größen:
Es handelt sich dabei um einen Hartkäse aus Kuhmilch mit Ursprung in Südengland.
Bevor ich meinen neuen Lebensabschnitt hier begonnen habe, hatte ich Cheddar bereits getestet. Eine gute Freundin von mir, die sich hoffentlich angesprochen fühlt, wenn sie das hier liest, ist bilingual aufgewachsen, da ihr Vater britisch ist. Soweit ich weiß, ist sie auch in GB aufgewachsen und besucht ihre Familie hier in GB auf jeden Fall regelmäßig. D.h. sie kennt sich mit der britischen Kultur gut aus und gewisse Dinge haben sich auch in den deutschen Haushalt geschmuckelt. So kam es, dass wir zum Frühstück nach ihrer Geburtstagfeier auch gerne MARMITE und CHEDDAR probieren durften.
Ich war von beidem nicht begeistert. Wobei Cheddar für mich einfach nur fremd und ungewohnt war.
Mittlerweile jedenfalls bin ich ein echter Cheddarliebhaber geworden; ich glaube, was anderes ist hier auch nicht möglich. ;D


Außerdem mögen die Briten sehr gerne Chutney und Dips aller Art. Die Spezialität, die mir so noch nicht über den Wegh gelaufen ist, ist: 
Branston Pickle
(Übersetzer zeigt mir "Lake" für Pickle an. Das trifft es wohl am ehesten)


Es handelt sich dabei um eine dunkelbraune, chutneyartige Sauce mit Gemüsestückchen.
Sie wird gerne in Kombination mit Cheddar in einem Sandwich gegessen, aber auch als Zusatz zu einem Kartoffelgericht oder so. Ich z.B. esse es sehr gerne, wenn ich Bratwurst, Gemüse und gekochte Kartoffeln habe. Das gibt den Kartoffeln ein bisschen Würze. Aber auch zur Ofenkartoffeln macht es sich sehr gut.
Ist glaub ich nicht Jedermanns Geschmack. Ich liebe es!

Dann gibt es da noch die sogeannten "crumpets":
Man kann sie als eine Mahlzeit haben oder als kleinen Snack (würde sie auch als solchen ehr bezeichnen). Ich hatte sie bisher nur einmal als Nachmittagssnack.
Es handelt sich dabei um runde, fluffige ("schwammartige") pfannkuchenähnliche Hefeteiglinge, welche in der Pfanne angebraten oder im Toaster getoastet werden können.
Sie sind sowohl als süße, wie auch deftige Speise denkbar. Dabei behandelt man sie wie eine Scheibe Brot: Einfach Butter, Käse, Pickle, Marmelade, etc. auftragen und fertig.
Sehr füllend, wie ich finde, und geschmacklich sehr schwierig zu beschreiben, Pfannkuchen trifft es wohl wirklich am ehesten.
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob ich sie mag. Sie waren nicht schlecht, haben mich aber auch nicht umgehauen. Vielleicht sollte ich ihnen nochmal eine Chance geben - irgendwann.



Ein weiterer Snack oder Mahlzeit (in Kombination mit Salat oder baked beans o.ä.) ist sehr beliebte "Sausage Roll". Die der Name schon verrät, handelt es sich dabei um Wurstfleisch in Blätterteig. Sieht verlockend aus und wir bieten es auch im Café an! Ich selbst habe noch keine gegessen - sollte ich bald nachholen.

Ebenfalls sehr beliebt sind die "Baked Beans", z.B. als Topping auf einem Toast oder auch als Beilage (Zu Sausage Roll, Kartoffeln, Omelette, o.ä.). Ohh und nicht zu vergessen, wichtiger Bestandteil des "Full English Breakfast"(traditionellen Frühstücks).
Mit Baked Beans sind hier in Großbritannien weiße Bohnen in süßlicher Tomatensoße gemeint. Ja richtig gehört - süßlich, denn da ist Zucker drin. Recht bizar, wenn man mich fragt - hat aber ehrlich gesagt was für sich. Ich hatte bisher einmal "Baked Beans on Toast", da es laut  Alison (Küchenchefin und Freundin) ja nicht angehen kann, dass ich die noch nicht probiert habe (nach 3 Monaten in GB ). Sehr reichhaltig und füllend - und nicht ganz meine Geschmacksrichtung. Aber ich kann mir durchausvorstellen,dass ich es mal bestellen würde, wenn ich gerade Lust darauf habe.

Ach so, und wenn ich schon das "Full English Breakfast" erwähne. Das traditionelle englische Frühstück enthält Bratwurst, Ei, Bacon, Toast, gebratene Pilze und Tomaten und natürlich Baked Beans :D :

Hauptgerichte:

Vegetable Korma - Korma kommt ursprünglich aus Südasien (Indien/Pakistan) und besteht aus Fleisch oder Gemüse, welches in einer würzigen Sauce aus Wasser/Gemüsebrühe/Sahne o.ä., je nach Geschmack, geschmorrt wird. Es ist dem Curry sehr ähnlich und sieht einem grob geschnitten Eintopf sehr nahe. "Vegetable" natürlich, dass es dann um einen Gemüsekorma handelt, also vegetarisch. Anders ist er mir noch nicht untergekommen. Wobei ich ihn selbst noch nicht getestet habe - aber auch dieses Gericht bieten wir im Café an.

Jacket Potato - Ist im Prinzip eine Ofenkartoffeln, aber sehr beliebt hier. Ich glaube ich hatte noch nie wirklich eine Ofenkartoffel bevor ich hierher gezogen bin. Aber seit ich da bin ...naja sagen wir mal so, ich habe es schon sehr oft gegessen. Schmeckt auch super lecker - es ist schnell und einfach gemacht (okay das kürzeste ist 1h im Ofen, aber schnell im Sinne der Vorbereitung) und man kann sich seine Füllung und Beilagen aussuchen: Ich habe schon von Füllungen wie Tunfisch und Mais gehört, könnte mir auch Tomatenpesto oder so vorstellen.Ich selbst hatte es bisher aber eher immer mit Pickel und Käse oder/und Salat als Beilage....es ist himmlisch zu sehen, wie der Käse dahin schmilzt. Denn wenn die Kartoffel aus dem Ofen kommt, wird sie enzwei geschnitten (meist nicht komplett zum appetitlichen Anblick) und kann mit leckeren Toppings gefüllt werden.
Gerne wird auch etwas Butter zum Geschmack aufgetragen.
(Es heißt Jacket=Mantel/Jacke/Hülle, da die Schale durch das Baken natürlich angenehm knusprig wird und sich wie ein Mantel um das weiche Innere legt)

Shepherd's pie auch Cottage pie - Also pie aller Art ist sowieso sehr beliebt. Ist im Prinzip ein Gericht, dass von Teig umgeben ist (je nach Geschmack auch nur Teig als Topping) und in einer runden Form im Ofen gebacken wird. Es gibt sowohl salzige, als auch süße Varianten.
Es muss sich jedoch nicht immer um Teig als "Rahmen" handelt, es kann auch Kartoffelbrei wie in diesem Falle sein.
Sheperd's pie ist im Prinzip ein Auflauf, bestehend aus einer Fleisch-Gemüse-Mischung mit einer Kartoffelbreikruste.

Eine sehr leckere Beilage, wie ich finde, ist "Coleslaw". Ein Krautsalat, hauptsächlich bestehend aus Weißkohl und ein bisschen geriebene Karotte, mit einem sehr schmackhaften, aber auch reichhaltigen Dressing, meist mit Mayo/Sahen o.ä. gemacht. Es hört sich unvernünftig an - ist aber total lecker. Kam mir auch nicht so unbekannt vor - Krautsalat kennt man ja und auch reiche Salatdressing. Ist also nicht unbedingt landestypisch. Aber es gibt immerhin eine eigene Bezeichnung und so oft hier ist er mir auch noch nicht untergekommen.

desserts:

Desserts werden hier PUDDINGS genannt. Das fande ich am Anfang etwas verwirrend, denn Pudding ist, wie alle Deutschen wissen werden, für mich etwas anderes. Wobei ich vor kurzem erfahren habe, dass PUDDING hauptsächlich als Bezeichnung für "warme Desserts" benutzt wird....das ist nämlich auch das,was es ist...WARME, GEBACKENE DESSERTS
YUMMYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY
und sehr typisch für Großbritannien!

Die berühmesten sind wohl

Apple Crumble - Einfach gekochten Apfel mit einer mürben Butter-Mehl-Zucker-Mischung als Topping. Ab in den Ofen und genießen!
(Hier handelt es sich um Rhabarber Crumble - Denn man kann den Apfel natürlich durch jede beliebige Frucht ersetzen. Auch deftige Crumbles sind möglich, dann wird aber gaub ich kein Zucker im Topping verwendet)
 
und
 
Bread&Butter Pudding - Dabei handelt es sich einen geschichten Pudding aus gebutterten, ungetoasten Toast und Rosinen, mit einer Ei-Sahne-Soße übergossen. Man kann natürlich noch Extras wie Zimt oder Schokodrops ergänzen. Aber dann ab in den Ofen und genießen!




Ein süßer Pie ist natürlich auch jederzeit möglich- wie dieser leckere, mit gekochtem Apfel gefüllte Pie hier:
 


Zu allen erwähnten PUDDINGS kann man natürlich gerne eine Soße hinzufügen wie z.B. ein Schuss Sahne, oder eine Kugel Eiscreme ODER aber den heißgeliebten CUSTARD!
Dieser ist unvergleichlich und nicht einfach zu beschreiben. Es handelt sich um eine Mittelding zischen Vanillesoße und Vanillepudding. Wenn man ihn selbst kocht, wird er als Pulver, wie Pudding, in Milch und Zucker aufgekocht, bis er zähflüssig ist. Yummy!!! Es gibt Leute, die löffeln den so und essen ihn mit ein bisschen Obst gemischt (BANANA-CUSTARD!!) und aber, wie meistens der Fall, verstollständigen das Dessert mit Custard. (siehe Bread&Butter Pudding oben)






Das war nun schon recht viel Information übers Essen. Ich persönlich finde so etwas immer total interessant. Essen ist ja Teil der Kultur und man lernt dadurch auch ein bisschen, wie die Leute ticken.
Bevor ich es aber nun erst einmal mit dem Essenbeschreiben sein lasse, darf ich keinesfalls eine letzte Mahlzeit vergessen zu erwähnen:

CREAM TEA

Cream Tea ist ein typischer "Nachmittagssnack". Es handelt sich dabei prinzipiell um ein Gebäck zum Nachmittagstee. Dieses Gebäck nennt sich "Scone" und ist rundes, leckeres, aufgeganges Weizengebäck. Dieses wird traditionell enzwei geschnitten und mit jeweils einer Schicht geschlagener Sahne (nicht so wie Schlagsahne, fester und cremiger, aber nicht minder hüftbelastend) und Erdbeermarmelade bestrichen. Dazu trinkt man eine heiße Tasse Schwarztee - mit Milch natürlich.
Daher auch der Begriff: Cream Tea - Eine Tasse Tea mit einem Gebäckstück, dass mit Creme/Sahne gegessen wird. Marmelade ist zwar auch von der Partie - aber es geht schon hauptsächlich um die sognannte "clotted cream".
Wobei es darauf ankommt wen man fragt, denn die Region Cornwall, stolz auf ihre Creme, bestreichen den Scone immer zu erst mit Marmelade und dann mit der Creme- Schließlich soll diese ja im Fokus sein. In Devon hingegen kommt die Creme zu erst und die Marmelade obendrauf - einfach um anders zu sein und zu zeigen, dass die Creme eben nicht immer das wichtigste ist.

Geschmacklich macht das keinen Unterschied und man hat ja zwei Hälften! ;D



Wenn man etwas nicht verpassen sollte bei einem Besuch in Großbritannien, dann ist es Cream Tea!



Einfach köstlich!
 


 





Christmas in the UK





bevor ich mich auf meine Reise nach Großbritannien begeben habe, hatte ich eigentlich die Absicht für Weihnachten wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Weihnachtszeit ist schließlich Familienzeit und nach fast einem halben Jahr biete sich die Gelegenheit ja auch an um Freunde wiederzusehen und vielleicht auch Gepäck austauschen. 
Kaum war ich aber hier in Cambridge angekommen, habe ich sofort gemerkt: Hier fühl ich mich wohl, hier möchte ich bleiben! Sodass ich mich bereits in meiner Eingewöhnungsphase dazu entschlossen habe Weihnachten in Großbritannien zu verbringen. Natürlich in Absprache mit meinen damaligen Gasteltern Maureen und John und meiner Familie in Deutschland, die irgendwie gar nicht so überrascht schienen (Dankeschön an dieser Stelle fürs Verständnis!).
Ich kam einfach zu dem Entschlusss, dass ich meine Zeit hier in GB so lange und ausführlich wie möglich genießen möchte und dass sich mir hier eine einmalige Gelegenheit bietet britisches Weihnachten in einer britischen Familie zu feiern. Ich habe diese Entscheidung in keinster Weise bereut!



Zur Adventszeit:
Im Haushalt der Familie Kendall gab es im Dezember einen wunderbaren Mix aus britischer und deutscher Tradition.
Während ich Schwarz-Weiß-Gepäck gebacken habe, gab es selbstgemachte "Mince Pies" von Maureen und John.





Außerdem hatte ich große Freude daran einen selbstgemachten Adventskalender für Maureen und John zu gestalten. Maureen wunderte sich anfangs warum bzw. eher wie ich denn das Treppengeländer dekoriere, denn ich hatte die ganzen Vorbereitungen im Geheimen gehalten.
Als ich dann aber das Geheimnis beim Abendessen lüftete, waren John und Maureen sehr berührt und begeistert.




Apropos Adventskalender:
Jeden Abend nach dem Abendessen (wenn wir es nicht vergessen haben) haben wir außerdem alle zusammen ein Türchen auf Maureens ipad geöffnet, denn ihre Schwester hatte ihr ein online-Adventskalender geschickt, der kleine Videos und Geschichten enthielt, unterlegt mit weihnachtlicher Musik, oder auch kleine kreative Aufgaben beinhaltete, wie z.B. den Weihnachtsbaum schmücken.

Man sollte meinen, dass wären genug Adventskalender, aber nein meine lieber deutscher Unterstützterkreis in Deutschland dachte zu dieser Zeit natürlich auch an mich, sodass ich einen Briefkalender von meine Patentante (lange Tradition! Da ging mir das Herz auf), einen Briefkalender vom DJiA (wie lieb!) und ein Advents/Weihnachtspaket von meiner Familie mit Merci-Adventskalender und selbstgebackenen Plätzchen erhalten habe. Was für eine Freude! Es ist schön, wenn man spürt, dass so viele Menschen an einen denken!



Einen Adventskranz hatten wir Zuhause selbst nicht, dafür gab es aber einen in der Kirche und dieses Jahr wurden spezielle Leute ausgewählt, die Kerze anzuzünden und die dazugehörigen Verse zu sagen - dazu gehörte auch ich. Habe mich sehr geehrt gefühlt!

Dafür hatten wir einen wunderschönen Dekorationsabend an dem wir - für mich sehr überraschend- Lametta und alles andere aus den Schubladen herausgekramt haben und anfingen den Baum und das Haus zu dekorieren....überraschen war es für mich deshalb, weil wir es in keinster weise geplant hatten und einmal angefangen, nicht mehr zu stoppen waren..seehr lustig!

Weihnachten selbst war dann am 25.12.!!

Am 24.12. hatten wir einen sehr schönen Weihnachtsabend mit Sally and ihrer Tochter Sharon und Kelly and Rangi (alle Mitglieder von Emmanuel), die wir zum Essen eingeladen hatten. Wir hatten einen sehr lustigen und wunderbaren Abend mit Quatschen, Spielen (Mannheimer Memory!!) und Quiz beantworten!



Für mich war es eine sehr merkwürdig an dem Tag frohe Weihanchtsgrüße aus Deutschland zu bekommen. Ich dachte mir einfach die ganze Zeit: nein, nein, nein, Weihnachten ist morgen! XD

Jedenfalls war sehr aufregend am Weihnachtsmorgen die Treppen zum Weihnachtsbaum hinterzulaufen und das erste Geschenk zu öffnen. Nach einem lecker Frühstück mit Ei haben wir uns dann auf zum Weihnachtsgottesdienst gemacht (ich hab mich mal als Maria zur Verfügung gestellt).
Danach mussten wir uns dann ein bisschen beeilen alle anderen Geschenke auszupacken, da wir zum traditionellen Weihnachtsessen (Mittagessen: gefüllter Truthan mit Stuffing, Yorkshire Pudding, Bratkartoffel, Cranberry- und Bratensauce und Christmas Pudding!) bei der jüngsten Tochter Claire und Familie in Bedford eingeladen waren.
Ich selbst habe Maureen udn John ein Cambridge Puzzle und heiße Qualitätsschokolade geschenkt.
Wurde sehr gut aufgenommen!
Für mich war das Geschenkeauspacken auch eine große Freude und gefüllt mit vielen Emotionen, da ich so reicht von allen Seiten beschenkt wurde.

Den 25. haben wir dann jedenfalls bei Claire und Neil plus drei Erwachsene Kinder verbracht und sehr viel Spaß beim Essen, Quatschen und Spielen gehabt.
Ein paar mehr Geschenke wurden außerdem auch noch ausgetauscht.
Maureen und John hatten wir jedes ihrer Kinder einen besonderen Futterkorb vorbereitet, zu dem ich deutsche Süßigkeiten und Spezialitäten (bestellt bei meinen Eltern) beigesteuert habe.

Samstag waren wir dann beim Sohn Richard (ältestes Kind) und Familie (Frau und vier Kinder) eingeladen. Auch er wohnt relativ in der Nähe. Dort gab es ein lecker Buffet und ebenfalls Spielerunden, sowie einen nette weihnachtliche Spazierrunde.

Sonntag hatten wir dann einen Ruhetag, den ich dann zum Sinnen über meine tollen Geschenke, Chillen und Skypen mit meiner Familie genutzt habe. Letzteres muss ich sagen war sehr hart. Denn war ich die ganze Zeit über auf einem Hoch und genoss das britische Weihnachten, wurde mir durch das Gespräch dann doch bewusst, dass ich meine Familie sehr wohl vermisse.

Am Montag kamen dann Claire und Familie zu uns nach Cambridge und wir sind ein bisschen in Cambridge spazieren gegangen und sind zum Mittagessen zu Bella Italia am Fluss Cam, welches in einer ehemaligen Mühle ist und deshalb auch noch das stillgelegte Mühlrad im Restaurant zu sehen ist.

Dienstag haben wir uns dann auf nach Canterbury zur älteren Tochter Jane und Familie gemacht (Mann und drei Kinder, nur zwei Leben aber Zuhause, der älteste ist schon ausgezogen und verheiratet). So habe ich die Gelegenheit bekommen Canterbury zu besichtigen, einen festlichen Gottesdienst dort in der Kathedrale mitzuerleben und dem Bischof gleich mal die Hand zu schütteln,. Außerdem sind wir an einem Tag auch an die Küste gefahren und haben uns eine Cream Tea gegönnt. Lecker!








Wir haben bei Jane dann bis Neujahr übernachtet. Bzw. ich bin für Neujahr dann nach London runter gefahren um mit Freunden dort zu feiern, während Maureen und John eine weitere Nacht geblieben sind.
Wir haben uns dann am 1.1.2017 in Cambridge wiedergetroffen.

Fazit: Ich hatte eine prima Zeit und bin der ganzen herzlich lieben und lustigen Familie Kendall so dankbar, dass ich Weihnachten mit ihnen vebringen konnte!








Pantomine

Hi there,

Lust auf ein bisschen britische Kultur?
Dann ist dieser Blogeintrag genau das Richtige!

Traditionsgemäß bietet das Stadttheater jedes Jahr zur Weihnachtszeit ein sogenanntes "Pantomine" an. Und nein,es handelt sich dabei nicht um das Ratespiel mit Mimik und Gestik!
Sondern viel mehr um eine musikalische Komdieaufführung zum Vergnügen der ganzen Familie.
Beruhrend auf einem Märchen, einer Fabel, Sage oder Kindergeschichte, wird die Vorstellung mit Musik, Witz und Tanz angereichert.
Markenzeichen ist die Publikumsinterkation, das Integrieren von sozialem und politischen Kontext, Geschlechtertausch und der britische Humor.

Pantomine hat eine lange Tradition in Großbritannien (este Anfänge im 18.Jhr) und noch heute steht für viele Familien der jährliche Gang zum "Weihnachtstheater" fest im Kalender. Britische Weihnachtstradition also!

..welche ich selbst auch erleben durfte!
Denn am Samstag den 19.Dezember lud mich Sally mit ihrer Familie zum Essen und anschließenden Theaterbesuch ein. Sooo lieb!
Zuerst bin um 5Uhr zu Sally um die Ecke geradelt und hab dort ihre Tochter und Enkelsohn (16 Jahre) getroffen und kennen gelernt. Mit ihnen habe ich mich gleich sehr gut verstanden und nett unterhalten. Ihr Enkelsohn lernt außerdem Deutsch und spricht schon richtig gut. Beeindruckend! Scheint im Spaß zu machen. Das hat mich sehr gefreut!
Auf jeden Fall hat uns Sally dann ein super leckeres Gericht vorgesetzt (irgendwas mit Fisch...kann mich leider nicht mehr so genau erinnern, und Fruchtsalat und Stollen zum Nachtisch). Die typischen Weihnachtskracher (s.Blogeintrag über Christmaslunch...es) durften natürlich nicht fehlen!

Da das Theater nicht weit ist, haben wir uns dann zu Fuß auf den Weg zur Vorstellung gemacht.
Dieses Jahr war es Cinderella, welches als Pantomine präsentiert wurde und was soll ich sagen..es war grandios!
Der Prinz wurde von einer Frau gespielt, so wie sein bester Freund. Währen die bösen Schwestern von Männern gespielt wurden...einfach nur zum Kugelig werden! Alles ist natürlich übertrieben...aber doch genau richtig. Auf den Punkt gebracht!
Die Musik und die Kostüme sind klasse! Es gab auch einen Song, den irgendwie jeder zu kennen scheint. Dann wurden Kinder auch auf die Bühne gebeten und miteinbezogen. Geburtstagkindern (groß und klein) wurde von allen gratuliert. Es gab auch einen etwas tollpatschige, gutherzige Hintergrundsfigur (heimlich in Cindarella verliebt), welche so ein bisschen durchs Stück geführt hat und dem Publikum Aufgaben übertragen hat (z.B. schreit wenn ich den Schlüssel berühren will) oder Fragen gestellt hat... dabei fällt mir gerade ein, auch die bösen Schwestern hatten direkten Kontakt mit dem Publikum, denn wenn die Zuhörer von den bösen Plänen der Schwestern hören, rufen sie (also wir):OH NO! die Schwester: OH YES! (oder we will) ..und das wiederholt sich circa drei mal
XD
....es ist jedenfalls ultra lustig und eine excellente Leistung der Schauspieler.
Eines meiner Highlights war die fliegende Kutsche! Die wurde echt genial umgesetzt. Wie aus Kindheitsträumen!
Und obwohl sich das alles sehr nach Kinder bzw. Familienvergnügen anhört, kann ich es echt jedem weiterempfehlen. Pantomine ist etwas für Groß und Klein!
Es gab auch durchaus einige Gruppen junger Erwachsener, die sich an der Gaudi erfreut haben.

Fazit für mich:
Wir hatten einen wunderbaren Abend und es war eine tolle und einmalige Erfahrung für mich!

Christmas lunch....es

Weihnachtszeit - Schlemmerzeit!

Neben mince pies, "German biscuits" von meinen Eltern und selbstgebackenen Plätzchen, gab es für mich auch diverse andere weihnachtliche Essen.

So gab es ein "staff dinner", also ein kollegiales Weihnachtsessen zum Ende des Jahres, im Eagle. Ein sehr gutes und bekanntes Pub in der Stadtmitte. Es soll sich dabei auch um das Pub handeln in dem Watson und Crick ihre DNA-Aufbau-Entdeckung gefeiert haben.
Das es also sozusagen um DAS Pub handelt (mit aber humanen Preisen), wollte ich dort sowieso mal hin und habe mich deshalb gefreut, dass die Wahl auf den Egale fiel. Ein sehr uriges, individuelles, verwinkeltes, charakteristisches Pub, welches sehr eng und laut werden kann, wenn viel los ist, nichts desto trotz aber ein Besuch wert ist.
Bei diesem geschäftlichen Weihnachtsessen von der Kirche waren mit dabei Jan (Kirchen- und Cafémanagerin und sowas wie eine Diakonin, außerdem meine damalige Supervisorin), Maragret (damalige Ältestenvorsitzende), Chris und Michele (Finanzmanagement), Anne (Pfarramtssekretärin), Alison (Küchenchefin des Cafés) und Maragret (assisstiertente Küchenchefin).
Das Essen dort war sehr lecker (weiß aber irgendwie gar nicht mehr was ich hatte). Ich kann mich aber sehr wohl noch an den Nachtisch erinnern, denn es gibt auf der Menükarte eine Dessertplatte zum Teilen! Eine schön angerichtete Holzplatte mit belgischen Waffeln mit Schokosauce, Vanille- und Schokoladeneis, Mousse au Chocolat,....welche ich mir mit Anne und Michele (und ein bisschen auch Chris) geteilt habe. Mhmmmmm!!!

Sehr viel "weihnachtliches" war bei diesem Essen speziell nicht dabei, da es sich auch um ein Kollegenessen handelte. Bei meinen zweiten Weihnachtsessen bei Sally dagegen, welches mit einem Theaterbesuch (Pantomine, siehe Blogeintrag dazu) verbunden war, gab es die typischen Weihnachtskracher ("Cracker"). Diese bonbonartige Geschenkrollen werden vor Beginn des Essens mit überkreuzten Armen und Mithilfe der Sitznachbarn geöffnet und beinhalten eine Papierkrone zum Aufsetzen, einen Wortwitz (nicht immer die besten) und ein kleines Geschenk. Je nachdem welcher Supermarkt und welches Preislevel, sind die Cracker dementsprechend hochwertig oder nicht (dabei reicht die Bandbreite dann von rosa Plastikring bis zu magnetischem cm/inch Lineal). Auf jeden Fall eine coole Aktion und eine lustige Tradition!

Damit aber noch nicht genug, durfte ich im Dezember dann auch noch zwei ganz traditionelle Weihnachtsessen miterleben. D.h. traditionelles Weihnachtsgericht UND traditionelle Weihnachtskracher!
Eines davon fand natürlich am Weihnachtstag (bei Claire&Familie, jüngste Tochter meiner Gasteleltern) statt, zu dem anderen wurde ich von der "St.John's Gruppe" eingeladen, was mich positiv überrascht und sehr gefreut hat.
Dazu muss ich natürlich erst mal erklären, wen ich damit meine.
Bei der St.Johns Gruppe handelt sich um lernbehinderte Schüler des St.John Colleges (Schule für Sonderpädagogik), welche mit zwei bis drei Betreuern und Anleitern unsere Räume (genauer gesagt Küche und Saal der Kirche) montagmorgens nutzen um gemeinsam zu kochen und das gekochte Essen dann auch gemeinsam zu genießen. ...Manchmal fällt dabei auch was ab ;D (aber sehr selten). Geniale Idee, super Kurs und total liebe Menschen!
Jedenfalls haben sie sich zu Weihnachten gedacht, dass sie sich an ein traditionelles Weihnachtsessen wagen, zu dem sie ihr Eltern und netterweise auch das Büro (also Jan, Anne, David und mich) eingeladen haben. Dazu haben sie sogar die Einladungen selbstgestaltet. Sehr schön!

Wie sieht denn nun aber der traditionelle Weihnachtsteller aus?
so:


Auf seinem Teller findet man gefüllten Truthahnbraten mit leckerer Bratensoße und Cranberrysoße/kompott, sowie gekochte oder pürierte UND Bratkartoffel. Dazu wird eine Gemüseauswahl meist bestehend aus gedünsteten Karotten und Rüben serviert. Fehlen darf auf gar keinen Fall das "stuffing"(also die Füllung, die aber seperat in Kugelform beigelegt wird) und der Yorkshire Pudding, bei welchem es sich um eine Art von Teiggebäck handelt. Hatte jetzt, wie ich finde, keinen sonderlichen ausgeprägten oder spezifischen Geschmack, ist aber gut zum Soße aufsaugen und trägt positiv zur gesamt Mischung bei. Für mich war das "stuffing" immer ein Highlight! Das hat super lecker geschmeckt.
Ach ja, fast vergessen, bei den beiden "proper" Christmas lunches/dinners bei denen ich Gast sein durfte, gab es auch immer noch zusätzlich 2 Würste, jeweils in Bacon eingerollt . Doppelwurst sozusagen. XD

friends?

Hallöchen zusammen,

heute wollte ich mal ein bisschen über meine Erfahrungen bezüglich neue Kontakte knüpfen und Frendschaften schließen schreiben. Dazu soll aber gesagt sein, dass dies natürlich auch sehr stark von der eigenen Charaktaristik abhängig und sicherlich von Land zu Land unterschiedlich ist.

Gerade zu Beginn wurde mir aus der deutschen Heimat gerne die Frage gestellt, ob ich denn schon Freunde gefunden. Das war nicht leicht zu beantworten - aus vielerlei Gründen.
Zum Einen wurde ich so herzlich und mit offen Armen von meiner Gemeinde und Gastfamilie begrüßt und aufgenommen, dass ich mich gleich wie Zuhause gefühlt habe und ich auch sofort den Eindruck hatte, dass alle mir freundschaftlich verbunden sind.
Von Anfang an wurde ich außerdem gleich von Gemeindemitgliedern zum Essen, zu einerTasse Tee oder auch zu einem Ausflug eingeladen. Ganz viele haben sich richtig bemüht mit mir Kontakt aufzubauen und mich kennenzulernen. Dadurch habe ich mit der Zeit die Leute sehr gut kennengelernt und auch gleiche Interessen herausgefunden, auf welche man Gespräche und Aktivitäten aufbauen konnte (z.B. Theater mit Rosemary, Puzzeln mit Maureen, etc.).
Trotzdem würde ich aber nicht sagen, dass ich "schnell" Freundschaften geknüpft habe, denn wie schon im Vorsatz erwähnt, habe ich MIT DER ZEIT die Leute näher kennengelernt, denn Freundschaften brauchen Zeit.
Hinzu kam außerdem noch, dass sich um eine andere Art von der bisher mir bekannten Freunschaft handelte. Denn da es in meinem näheren Umkreis erst mal keine Gleichaltrigen gab, waren meine Freunde zu meist 50+. Ein weiter Unterschied bestand darin, dass ich im Gegensatz zu meinen Schulfreunden, meine neue Freunde, nicht jeden Tag sah. Einige zwar schon auf einer regelmäßigen Basis, meist in Zusammenhang mit meiner Arbeit, aber eben trotzdem seltener und es ist eben auch dadurch anders, dass viele Freunde manchmal auch gleichzeitig andere Funktionen erfüllt haben wie z.B. Gasteltern oder Supervisorin.
Die Ebenen gestalten sich dadurch schon ein bisschen anders, als wie z.B. bei einem Schüleraustausch, sag ich jetzt mal. Klar wenn du an eine ausländische Schule gehst, bist zu meist in einer Stufe mit der gleichen Altersgruppe, du kannst durch viele angebotene Aktivitäten Freunde kennenlernen, du lernst mit anderen zusammen, das verbindet, du befindest dich in der gleichen Rolle (=gleiche Ebene), du siehst dich jeden Tag und erlebst dadurch viel zusammen, du hast Zeit in den Pausen zu quatschen und vielleicht gemeinsam etwas für den Nachmittag/die Freizeit zu planen.
Beim Freiwilligendienst finde ich das sag ich mal schwieriger. Es gleicht viel mehr dem Berufsleben. Klar seine deine Kollegen auch deine Freunde, wenn es gut läuft. Aber doch geht jeder nach einem meist langen und bei mir auch anstrengenden Tag seiner Wege und nur manchmal schafft man es dann was gemeinsam zu unternehmen. Aktivitäten wie z.B. Sportgruppen und so, also Freizeitgestaltungen, musste ich mir ja auch erst einmal suchen.
Also so allgmein kann man sagen, es ist viel Eigeninitiative gefragt!!!

Ich denke ein weiterer Grund warum ich es nicht so einfach fand, "Freunde zu finden" bzw. tiefere Bindungen aufzubauen,war , dass ich ja in erster Linie wegen meines Freiwilligendienstes gekommen bin und daher sehr viel gearbeitet habe. Haushalt (waschen, bügeln, aufräumen und so) und Zeit für mich selbst abgezogen, blieb gar nicht immer so viel zum Freunde finden und treffen.

Das hört sich jetzt vielleicht recht negativ an und so von wegen, ich hätte keine Freunde gefunden und mich deshalb vielleicht allein gefühlt.
Vertsteht mich nicht falsch; ich habe jede Menge neue Leute kennen gelernt und mich mit fast allen immer gut verstanden und somit auch "Freunde gefunden"(gerade im Nachhinein kann ich sie definitiv als Freunde bezeichnen). Jedoch fällt es zu Beginn schwer zu sagen "ja ich habe einen neuen Freund gefunden", da man nicht weiß wie es sich so entwickelt und es ganz frisch ist und es sich wie gesagt meist um eine andere Art und Weise von Freundschaft handelt.

Wie auch immer, gab es jedoch eine Person, die mir von vorne rein klipp und klar gesagt hat "ich bin deine Freundin" bzw. ihre ersten Worte an mich lauteten " Hi, I am Liz, I am supposed to be your friend." :D. Ihr Humor hat mir sofort gut gefallen.
Liz, heißt eigentlich Elizabeth, und ist eine warmherzige, emotionale, hilfsbreite und absolut liebenswerte Person, auf die du dich immer verlassen kannst und die immer für andere da ist. Da meine "host organisation", also TimeforGod, jeder Einsatzstelle ans Herz legt, neben Gastfamilie und Supervisor, einen sogenannten "TfG friend" für den Freiwilligen zu finden, hat sich meine Einsatzstelle diesem Vorschlag angenommen und sucht jedes Jahr einen neuen "Freund" aus der Gemeinde, der dem Freiwilligen das ganze Jahr mit Rat und Tat zur Seite steht. Super Idee, wie ich finde!
Natürlich kann das auch nach hinten losgehen, denn es nicht immer gegeben, dass die Charaktäre und Interessen passen. Es muss halt stimmen. Man kann schließlich keinen zwingen Freunde zu sein und ich denke manchmal gehen die Erwartungen, was die Funktion eines TfG friend betrifft, auch auseinandern.
Jedenfalls haben Liz und ich uns auf Anhieb super gut verstanden und sie hat mir von Anfang an zu verstehen gegeben, dass ich mit allem zu ihr kommen kann, sie um Mitternacht anrufen kann, wenn ich möchte, und nichts den Raum verlässt, was ich nicht möchte. ....<3 <3 <3!!!
Wir haben uns in dem Jahr gut kennen gelernt, Ausflüge (Lavenham, Harry Potter Studios, Lion King) zusammen unternommen und über privaten Kram geredet.


Auch in Chor habe ich Freunde gefunden. Die waren natürlich alle nett, aber gerade zu Tricia und Ian, welche mich, wenn möglich, zu den Proben und Konzerten mitgenommen haben, habe ich einen guten Kontakt geknüpft und hoffe ihn aufrecht erhalten zu können. Es gab aber auch eine kleine Pausengruppe in der allgemeinen "tea break", von welcher ich irgendwie Teil geworden bin. Viele gingen in der Pause raus zur Ausgabe um Tee und Kekse abzugreifen. Ich hatte jedoch immer mein Wasser dabei und noch satt vom Abendessen, sodass ich mir die 50p gespart habe. Manchen ging es ähnlich, sodass die im Saal zurückgebliebenen sich zu kleinen Grüppchen formten. So passierte es, dass Theresa, Julie, Sylvie und ich (alle Altos) irgendwie aufeinander trafen und uns zur Standardgruppe formten. Ganz liebe Gruppe!



Ansonsten gibt es natürlich viele Mitfreiwillige, mit denen ich mich gut verstanden habe, wie z.B. Katharina, Anna, Annalena, Anneke, Henning, Rabea, Leonie,Simon.

Mit Katharina habe ich sehr viel unternommen: war bei ihr in London, sie bei mir in Cambridge,haben Silvester zusammen verbracht, uns in Oxford getroffen und die Stadt besichtigt. :)

Auch zur amerikanischen Hailey, ukrainischen Stacy, südkoreanischen Hanuel, hondurischen Marcela, columbianischen Laura und zum kolumbianischen Luis habe ich guten Kontakt geknüpft.




Da Kathrina, Laura, Marcela und ich uns bei der "on arrival conference " von TfG gut verstanden haben und uns irgendwie gefunden haben, haben wir uns dann selbst zur "grupo internationale" benannt (whatsapp gruppe ;D). Wäre wirklich schön, wenn da der Kontakt hält!



Schließlich gibt es noch zwei Freundinnen, die ich wirklich durch absolute Eigeninitiative gefunden habe. Durch Kunden des Café hatte ich nämlich den Tipp bekommen zu "The Barn" , ein Treffpunkt internationaler Studenten und Besucher, in "Christ Church" zu gehen, so als Starthilfe und so. Ich habe mich dort auch wohlgefühlt und bin anfangs regelmäßig jede Woche Donnerstag dort hin, um mit Leuten zu reden und gemeinsam Spaß zu haben (Crumble backen, Spiele spielen, etc.). An meinem ersten Abend war natürlich noch ein bisschen unsicher. Maria ging es genauso und da wir zeitgleich durch die Eingangstür kamen und irgendwie alles gepasst haben, haben wir sofort Freundschaft geschlossen....das war wirklich wie gesucht, so gefunden und dafür bin ich wirklich extrem dankbar!
Maria kommt aus Griechenland und studiert an der "anderen" Universität in Cambridge (Anglia Ruskin University). Zusammen waren wir Schlittschuhlaufen, Kaffee trinken, in den Botanic Gardens, etc. . Durch sie habe ich außerdem auch Peili (Studentin aus Asien) kennen gelernt. Aber immer schön sich mit Ihnen zu treffen!


Fazit: Ich habe viele neue Freunde gefunden und dafür bin ich unendlich dankbar.
Trotzdem hatte ich natürlich Momente, in denen ich mich nach meinen langjährigen Freunden gesehnt habe, die mich einfach inn und auswendig kennen und mich auch ohne Worte verstehen. Gerade am Anfang, so nach ein paar Monaten. Aber wie sagt man so schön, aller Anfang ist schwer und mittlerweile kenne ich manche Leute hier schon so gut, dass ich weiß, dass ich mich auch Ihnen anvertrauen kann.

Was ich gelernt habe: Freunde (allgemein Beziehungen bon, zu und zwischen Menschen) sind wichtig!

langjährige!! Freunde  vermisst, die mich kennen