Hallöchen zusammen,
heute wollte ich mal ein bisschen über meine Erfahrungen bezüglich neue Kontakte knüpfen und Frendschaften schließen schreiben. Dazu soll aber gesagt sein, dass dies natürlich auch sehr stark von der eigenen Charaktaristik abhängig und sicherlich von Land zu Land unterschiedlich ist.
Gerade zu Beginn wurde mir aus der deutschen Heimat gerne die Frage gestellt, ob ich denn schon Freunde gefunden. Das war nicht leicht zu beantworten - aus vielerlei Gründen.
Zum Einen wurde ich so herzlich und mit offen Armen von meiner Gemeinde und Gastfamilie begrüßt und aufgenommen, dass ich mich gleich wie Zuhause gefühlt habe und ich auch sofort den Eindruck hatte, dass alle mir freundschaftlich verbunden sind.
Von Anfang an wurde ich außerdem gleich von Gemeindemitgliedern zum Essen, zu einerTasse Tee oder auch zu einem Ausflug eingeladen. Ganz viele haben sich richtig bemüht mit mir Kontakt aufzubauen und mich kennenzulernen. Dadurch habe ich mit der Zeit die Leute sehr gut kennengelernt und auch gleiche Interessen herausgefunden, auf welche man Gespräche und Aktivitäten aufbauen konnte (z.B. Theater mit Rosemary, Puzzeln mit Maureen, etc.).
Trotzdem würde ich aber nicht sagen, dass ich "schnell" Freundschaften geknüpft habe, denn wie schon im Vorsatz erwähnt, habe ich MIT DER ZEIT die Leute näher kennengelernt, denn Freundschaften brauchen Zeit.
Hinzu kam außerdem noch, dass sich um eine andere Art von der bisher mir bekannten Freunschaft handelte. Denn da es in meinem näheren Umkreis erst mal keine Gleichaltrigen gab, waren meine Freunde zu meist 50+. Ein weiter Unterschied bestand darin, dass ich im Gegensatz zu meinen Schulfreunden, meine neue Freunde, nicht jeden Tag sah. Einige zwar schon auf einer regelmäßigen Basis, meist in Zusammenhang mit meiner Arbeit, aber eben trotzdem seltener und es ist eben auch dadurch anders, dass viele Freunde manchmal auch gleichzeitig andere Funktionen erfüllt haben wie z.B. Gasteltern oder Supervisorin.
Die Ebenen gestalten sich dadurch schon ein bisschen anders, als wie z.B. bei einem Schüleraustausch, sag ich jetzt mal. Klar wenn du an eine ausländische Schule gehst, bist zu meist in einer Stufe mit der gleichen Altersgruppe, du kannst durch viele angebotene Aktivitäten Freunde kennenlernen, du lernst mit anderen zusammen, das verbindet, du befindest dich in der gleichen Rolle (=gleiche Ebene), du siehst dich jeden Tag und erlebst dadurch viel zusammen, du hast Zeit in den Pausen zu quatschen und vielleicht gemeinsam etwas für den Nachmittag/die Freizeit zu planen.
Beim Freiwilligendienst finde ich das sag ich mal schwieriger. Es gleicht viel mehr dem Berufsleben. Klar seine deine Kollegen auch deine Freunde, wenn es gut läuft. Aber doch geht jeder nach einem meist langen und bei mir auch anstrengenden Tag seiner Wege und nur manchmal schafft man es dann was gemeinsam zu unternehmen. Aktivitäten wie z.B. Sportgruppen und so, also Freizeitgestaltungen, musste ich mir ja auch erst einmal suchen.
Also so allgmein kann man sagen, es ist viel Eigeninitiative gefragt!!!
Ich denke ein weiterer Grund warum ich es nicht so einfach fand, "Freunde zu finden" bzw. tiefere Bindungen aufzubauen,war , dass ich ja in erster Linie wegen meines Freiwilligendienstes gekommen bin und daher sehr viel gearbeitet habe. Haushalt (waschen, bügeln, aufräumen und so) und Zeit für mich selbst abgezogen, blieb gar nicht immer so viel zum Freunde finden und treffen.
Das hört sich jetzt vielleicht recht negativ an und so von wegen, ich hätte keine Freunde gefunden und mich deshalb vielleicht allein gefühlt.
Vertsteht mich nicht falsch; ich habe jede Menge neue Leute kennen gelernt und mich mit fast allen immer gut verstanden und somit auch "Freunde gefunden"(gerade im Nachhinein kann ich sie definitiv als Freunde bezeichnen). Jedoch fällt es zu Beginn schwer zu sagen "ja ich habe einen neuen Freund gefunden", da man nicht weiß wie es sich so entwickelt und es ganz frisch ist und es sich wie gesagt meist um eine andere Art und Weise von Freundschaft handelt.
Wie auch immer, gab es jedoch eine Person, die mir von vorne rein klipp und klar gesagt hat "ich bin deine Freundin" bzw. ihre ersten Worte an mich lauteten " Hi, I am Liz, I am supposed to be your friend." :D. Ihr Humor hat mir sofort gut gefallen.
Liz, heißt eigentlich Elizabeth, und ist eine warmherzige, emotionale, hilfsbreite und absolut liebenswerte Person, auf die du dich immer verlassen kannst und die immer für andere da ist. Da meine "host organisation", also TimeforGod, jeder Einsatzstelle ans Herz legt, neben Gastfamilie und Supervisor, einen sogenannten "TfG friend" für den Freiwilligen zu finden, hat sich meine Einsatzstelle diesem Vorschlag angenommen und sucht jedes Jahr einen neuen "Freund" aus der Gemeinde, der dem Freiwilligen das ganze Jahr mit Rat und Tat zur Seite steht. Super Idee, wie ich finde!
Natürlich kann das auch nach hinten losgehen, denn es nicht immer gegeben, dass die Charaktäre und Interessen passen. Es muss halt stimmen. Man kann schließlich keinen zwingen Freunde zu sein und ich denke manchmal gehen die Erwartungen, was die Funktion eines TfG friend betrifft, auch auseinandern.
Jedenfalls haben Liz und ich uns auf Anhieb super gut verstanden und sie hat mir von Anfang an zu verstehen gegeben, dass ich mit allem zu ihr kommen kann, sie um Mitternacht anrufen kann, wenn ich möchte, und nichts den Raum verlässt, was ich nicht möchte. ....<3 <3 <3!!!
Wir haben uns in dem Jahr gut kennen gelernt, Ausflüge (Lavenham, Harry Potter Studios, Lion King) zusammen unternommen und über privaten Kram geredet.
Auch in Chor habe ich Freunde gefunden. Die waren natürlich alle nett, aber gerade zu Tricia und Ian, welche mich, wenn möglich, zu den Proben und Konzerten mitgenommen haben, habe ich einen guten Kontakt geknüpft und hoffe ihn aufrecht erhalten zu können. Es gab aber auch eine kleine Pausengruppe in der allgemeinen "tea break", von welcher ich irgendwie Teil geworden bin. Viele gingen in der Pause raus zur Ausgabe um Tee und Kekse abzugreifen. Ich hatte jedoch immer mein Wasser dabei und noch satt vom Abendessen, sodass ich mir die 50p gespart habe. Manchen ging es ähnlich, sodass die im Saal zurückgebliebenen sich zu kleinen Grüppchen formten. So passierte es, dass Theresa, Julie, Sylvie und ich (alle Altos) irgendwie aufeinander trafen und uns zur Standardgruppe formten. Ganz liebe Gruppe!
Ansonsten gibt es natürlich viele Mitfreiwillige, mit denen ich mich gut verstanden habe, wie z.B. Katharina, Anna, Annalena, Anneke, Henning, Rabea, Leonie,Simon.
Mit Katharina habe ich sehr viel unternommen: war bei ihr in London, sie bei mir in Cambridge,haben Silvester zusammen verbracht, uns in Oxford getroffen und die Stadt besichtigt. :)
Auch zur amerikanischen Hailey, ukrainischen Stacy, südkoreanischen Hanuel, hondurischen Marcela, columbianischen Laura und zum kolumbianischen Luis habe ich guten Kontakt geknüpft.
Da Kathrina, Laura, Marcela und ich uns bei der "on arrival conference " von TfG gut verstanden haben und uns irgendwie gefunden haben, haben wir uns dann selbst zur "grupo internationale" benannt (whatsapp gruppe ;D). Wäre wirklich schön, wenn da der Kontakt hält!
Schließlich gibt es noch zwei Freundinnen, die ich wirklich durch absolute Eigeninitiative gefunden habe. Durch Kunden des Café hatte ich nämlich den Tipp bekommen zu "The Barn" , ein Treffpunkt internationaler Studenten und Besucher, in "Christ Church" zu gehen, so als Starthilfe und so. Ich habe mich dort auch wohlgefühlt und bin anfangs regelmäßig jede Woche Donnerstag dort hin, um mit Leuten zu reden und gemeinsam Spaß zu haben (Crumble backen, Spiele spielen, etc.). An meinem ersten Abend war natürlich noch ein bisschen unsicher. Maria ging es genauso und da wir zeitgleich durch die Eingangstür kamen und irgendwie alles gepasst haben, haben wir sofort Freundschaft geschlossen....das war wirklich wie gesucht, so gefunden und dafür bin ich wirklich extrem dankbar!
Maria kommt aus Griechenland und studiert an der "anderen" Universität in Cambridge (Anglia Ruskin University). Zusammen waren wir Schlittschuhlaufen, Kaffee trinken, in den Botanic Gardens, etc. . Durch sie habe ich außerdem auch Peili (Studentin aus Asien) kennen gelernt. Aber immer schön sich mit Ihnen zu treffen!
Fazit: Ich habe viele neue Freunde gefunden und dafür bin ich unendlich dankbar.
Trotzdem hatte ich natürlich Momente, in denen ich mich nach meinen langjährigen Freunden gesehnt habe, die mich einfach inn und auswendig kennen und mich auch ohne Worte verstehen. Gerade am Anfang, so nach ein paar Monaten. Aber wie sagt man so schön, aller Anfang ist schwer und mittlerweile kenne ich manche Leute hier schon so gut, dass ich weiß, dass ich mich auch Ihnen anvertrauen kann.
Was ich gelernt habe: Freunde (allgemein Beziehungen bon, zu und zwischen Menschen) sind wichtig!
langjährige!! Freunde vermisst, die mich kennen
Willkommen auf meinem Blog! Hier findet ihr meine Erfahrungen und Erlebnisse, die ich während meines Freiwilligendienstes in Cambridge (Großbritannien) sammeln und erleben werde. Gerne möchte ich diese sicherlich bereichernde und aufregende Zeit mit allen Interessierten teilen! Ich bin jederzeit offen für Kommentare und Fragen und freue mich über jeden, der mich auf dieser Reise begleitet! Viel Spaß ...und auf geht's!
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