Hallo Leute,
wie ihr sicherlich mittlerweile wisst, lebe ich hier in Cambridge in einer Gastfamilie.
Genau gesagt in drei....wie drei? Versteht ihr nicht? :D Na dann passt mal auf:
In meiner Gemeinde, also Emmanuel, gibt es eine lange Tradition an TfG Freiwilligen. (Deshalb auch das Renuin Weekend. Siehe Blogeintrag dazu) Ihren ersten Freiwilligen haben sie genau im Jahr 2000 aufgenommen, daher bin ich nun die 16te.
Mit der Zeit hat sich dabei das "Termprinzip", wie ich es gerne nenne, entwickelt. D.h. dass der Freiwillige nicht nur in einer Familie lebt, sondern jeden "Term" woanders wohnt. Also so grob von September bis Weihnachten, dann Bis Ostern und dann bis Ende des Dienstes. Dadurch werden in der Gemeinde nicht nur eine Gastfamilie, sondern gleich drei, gesucht.
Warum das Ganze? Jaaa, das ist eine gute Frage. Das habe ich mich zu erst auch gefragt und es war eigentlich so der einzige Punkt, der mich vielleicht hat ein bisschen zögern lassen, bevor ich der Stelle zugesagt habe. Denn ich dachte bei mir: Wie drei Gastfamilien? Immer wieder umziehen? ist das nicht doooof?
Nun ja, also das Umziehen macht wirklich nicht so Spaß, denn muss ja immer wieder alles zusammen packen (ich glaub ich hab bald eine Packphobie!), die gewohnte Umgebung verlassen und sich neurichten und eingewöhnen. Da ich aber ziemlich umgänglich bin und mich auch gut anpassen kann, habe ich mich bisher immer schnell und gut eingelebt. Das einzige, was mich wirklich stört ist das Packen, denn ich scheine irgendwie immer mehr Zeug anzusammeln.
Es hat aber auch etwas Positives umzuziehen, da ich dann einen neuen Stadtteil kennenlerne, eine neue britische Lebensweise und dadurch auch andere "kulturelle" Sachen (bei Maureen und John sind wir sonntagabends z.B. immer noch in einen Abendgottesdienst gegangen, bei Penny und David war gab es dafür alle 14 Tage die "Singing House Group" donnerstagabends, etc.). Außerdem ist das Essen natürlich ebenfalls anders. Das hatte für mich insoweit den positiven Effekt, dass es bei Penny und David nicht immer süßen Nachtisch gibt, sondern meist Obst oder Joghurt, so dass ich meinen Abspeckplan besser in Tat zumsetzen kann. Des Weiteren, habe ich dadurch gelernt, was ich auf jeden Fall immer und überall brauche, egal wo ich mal hingehen werde: (Natur)joghurt und Obst! Ohne geht nicht! ;D XD
Von daher ist der Familienwechsel gar nicht soooo doof.
Schließlich kann ich auch die Begründung der Gemeinde verstehen:
Soweit ich das mitbekommen habe, haben Maureen und John im ersten Jahr den Freiwilligen die ganze Zeit über bei sich wohnen gehabt. Danach wurde das besprochen und schließlich beschlossen, dass es wohl eine einfach Variante ist, einen Freiwilligen nur für 3 Monate oder so aufzunehmen. Man trägt die Verantwortung nur für 3 Monate, man kann voll für den Freiwilligen da sein (und danach oder davor in urlaub gehen) und es ist insgesamt einfach nicht so eine "Belastung". Das klingt jetzt böse, ist aber gar nicht so gemeint. Auch habe ich mir diese "Begründung" aus Gesprächen mehr oder weniger selbst zusammengebastelt. Ich bin sicher, die Gemeinde könnte das wesentlich besser als ich formulieren, aber ich denke ihr versteht schon was ich meine.
Ich jedenfalls, kann das gut nachvollziehen. Jedoch bin ich eine Person, die zwar schon auch Veränderungen mag, ich bin aber auch ein Gewohnheitstier und brauche Routine und ein festes Zuhause und so....deswegen stehe ich so ein bisschen dazwischen und weiß nicht so recht, was meine Meinung zu dem "Termkonzept" ist. Ich komme damit erstaunlichweise ganz gut zu recht, aber mir bleibt ja auch keine Wahl. :D
Jedes Jahr entwickelt sich das natürlich individuell und unterschiedliche Gastfamilien bzw. Gasteltern melden sich.
Bei mir sieht es aus wie folgt:
September bis Weihnachten Maureen und John
Januar bis Ende April Penny und David (und Andrew, jüngster Sohn), hier lebe ich momentan!
Mai bis Ende Juli/Anfang August Deborah und William
Sooo, jetzt seit ihr hoffentlich ein bisschen weiser, was meine Wohnsituation betrifft und warum diese so ist.
Ganz liebe Grüße aus Großbritannien,
eure Sarah
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